von SW Bernburg | A. Jeschke
Der Bernburger Tiergarten erfreut sich seit Jahren wachsender Besucherzahlen. Kein Wunder, wurden doch in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich in moderne Gehege und neue Bewohner investiert. Ein Rundgang durch die gepflegte Anlage ist fast wie ein Mini-Urlaub.
Für die kleinen Besucher wurde Anfang des Jahres sogar ein neuer Erlebnisspielplatz in Angriff genommen, der eigentlich zum Saisonstart im Frühling feierlich eingeweiht werden sollte.
Doch dann kam alles anders als geplant. Durch die Corona-Pandemie fiel nicht nur die Spielplatzeinweihung aus, die komplette Einrichtung musste über Wochen geschlossen bleiben. Und das ausgerechnet in der besucherstarken Frühlingssaison.
Doch weder die Tiere noch die Mitarbeiter konnten einfach nach Hause geschickt werden wie das vielleicht in anderen Bereichen möglich war. So stand den unveränderten Ausgaben wochenlang eine große Null auf der Einnahmenseite gegenüber, die auch durch die schrittweise Wiedereröffnung seit Ende April nicht wieder ausgeglichen werden kann.
Viele Firmen und Privatpersonen zeigten sich in der Krise mit dem beliebten Bernburger Ausflugsziel solidarisch und spendeten Geld in Form von Tierpatenschaften. Thomas Gruschka, Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH berichtet sichtlich bewegt, dass während der Schließzeit rund 10.000 Euro an Spendengeldern zusammen gekommen ist.
Viele nutzten dafür das Onlineportal www.bernburg-hilft.de, welches die beiden Jungunternehmer Philipp Bergt und Markus Richardt der Firma hiTema Anfang April kurzfristig und kostenlos auf die Beine gestellt hatten.
Auch die Bernburger Stadtwerke zeigten ihre Hilfsbereitschaft. Für 1.000 Euro übernehmen sie für ein Jahr die Patenschaft für die beiden Geparden-Damen, die seit 2006 und 2016 im Bernburger Tiergarten heimisch sind.
Stadtwerke-Geschäftsführer Gerald Bieling ließ es sich nicht nehmen die Patenschaftsurkunde für „Bekoni“ und „Glatze“ persönlich entgegen zu nehmen und ließ sich bei der Gelegenheit die etwas merkwürdig anmutende Namensgebung „Glatze“ erläutern. „Die Gepardendame wurde vor zwölf Jahren in Bernburg geboren und erkrankte in ihrer Jugend an Panleukopenie“ erinnert sich Tiergartenleiter Andreas Filz. „Durch die Erkrankung hatte sie vorübergehend auffällig viel Kopfhaar verloren und trägt seitdem diesen nicht unbedingt charmanten Namen.“